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Nach 6000 Kilometern in Baku angekommen

Pfarrer Zierold in Gedanken bei Friesauern
Friesau/Baku (OTZ/phag). Ganz in Gedanken in Friesau war an den vergangenen Tagen Pfarrer Matthias Zierold.

Am 6. August war der Mitbegründer der Friesauer Bikertreffen gemeinsam mit Marco Zapf aus Oberböhmsdorf zur insgesamt 6000 Kilometer langen Tour nach Aserbaidschan aufgebrochen und pünktlich am 1. September in Baku am Kaspischen Meer angekommen. "Über Tschechien, die Slowakei, Ungarn, die Ukraine, Moldawien, Rumänien und Bulgarien führte unser Weg an den Bosporus", berichtet Matthias Zierold, "dann fuhren wir durch die Türkei nach Georgien und mit ein paar Abstechern entlang der Grenze zu Abchasien, wo Blauhelme der Uno wachen, ging´s über den hohen Kaukasus nach Tbilissi." Den Kaukasus und überhaupt Georgien beschreibt Matthias Zierold als den Höhepunkt der Reise. Dort besuchte er seinen neuen Bischof, bevor es dann nördlich am Kaukasus entlang nach Aserbaidschan und in Zierolds künftigen Heimatort Baku ging. "Wir haben ohne jede Panne die 6000 Kilometer sauber absolviert", sagt der 37-Jährige und verweist darauf, dass auch ansonsten die gesamte Reise glatt verlaufen sei - mit Ausnahme der Einreise nach Aserbaidschan. "Dort habe ich gleich zu spüren bekommen, welcher Wind in diesem Land weht, das nicht umsonst auch Korruptistan genannt wird." Denn 600 bis 700 Dollar sollten pro Motorrad an die Grenzposten gezahlt werden, um einreisen zu dürfen. Doch Matthias Zierold informierte die deutsche Botschaft, welche wiederum das aserbaidschanische Ministerium einschaltete, von dort wurde dann der Zoll informiert und der signalisierte dann zur Grenze, dass die Einreise ohne Zahlung zu genehmigen ist. "Mit Geduld, Gottes und der deutschen Botschaft Hilfe kamen wir dann gut samt Motorrädern ohne Schmiergeld ins Land", freut sich Matthias Zierold. Er beschreibt seine neue Heimat als eine Mischung aus postkommunistischer Sowjetunion und Orient. "Die Mentalität ist völlig anders. Manche sagen hier sei das Morgenland - weil alles morgen ist." Der Pfarrer wohnt in der achten Etage eines Blocks aus sozialistischen Zeiten. "Den Fahrstuhl sollte man nur mit Handy betreten - jede Geisterbahn in Deutschland ist dagegen Kindergeburtstag mit Tüv." Mit dem Motorrad falle er ziemlich auf, schließlich gelten die Aserbaidschaner als motorradunfreundliches Volk. Ein Bikergottesdienst sei in dem islamischen Land unvorstellbar. Obgleich religiös sehr tolerant, sei Matthias Zierold Öffentlichkeitsarbeit untersagt. Um so mehr waren seine Gedanken jetzt täglich in Friesau gewesen, wo nun erstmals ohne ihm das Bikertreffen über die Bühne ging.



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