Das wechselhafte Wetter kann den Motorradfahrern am Wochenende fast nichts anhaben
Von OTZ-Mitarbeiterin Sandra Fröhlich
Friesau.

Zum 15. Mal hat am Wochenende in Friesau das christliche Motorradtreffen stattgefunden. "Warum wird dazu eingeladen? Wieso mache ich das?", fragte Pfarrer Matthias Zierold während des gut besuchten Gottesdienstes am Sonntag im Festzelt auf dem Friesauer Dorfplatz.

Ratlose Gesichter auf den Bänken - dann erklärte der junge Pfarrer: "Das Treffen ist eine Veranstaltung der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Friesau. Wir wollen damit zeigen, dass Kirche mehr ist als ein Gebäude. Kirche ist die Gemeinschaft der Menschen. Dabei ist vor allem Vielfalt wichtig. Egal ob mit einem Mofa oder einer Vier-Zylinder-Maschine, hier ist jeder willkommen."

Und wahrlich, das Friesauer Motorrad-Treffen lebt von der Vielfalt. Das wurde im Gottesdienst am Sonntag Vormittag besonders beim Verteilen der Pokale deutlich. Die älteste Beifah- rerin war 61 Jahre alt und ist mit ihrem Mann aus Dresden angereist.

Die kurioseste Anfahrt hat ein Sachse gehabt. Der 43-Jährige besitzt keinen Führerschein und will aber dennoch Zweirad fahren. Also ist er mit einem 50 ccm Mofa von Limbach-Oberfrohna nach Friesau gekommen. Die Maschine fährt maximal 25 Kilometer pro Stunde. Deshalb brauchte Peter Werrmann fast acht Stunden für die Fahrt nach Friesau.

Das älteste Motorrad auf dem Platz gehörte Horst Geilsdorf aus Külmla. Der 72-Jährige ist seit 2000 regelmäßiger Gast in Friesau. Sein Motorrad ist Baujahr 1960. Uli aus Leipzig wurde Kilometer-Queen. Sie ist 180 Kilometer aus dem Harz angereist und der Kilometer-König kam aus dem 540 km entfernten Hunsrück nach Friesau gefahren.

Der Höhepunkt im Gottesdienst waren zwei Taufen. Auf einer Yamaha wurden die beiden Täuflinge an den Zeltaltar gefahren: Die 25-jährige Sindy Ebert aus Oßla und die 15-jährige Claudia Stang aus Wurzbach wurden im Beisein der großen Motorrad-Gemeinde in die Familie der Christen aufgenommen.

Der festliche Akt wurde, wie der gesamte Gottesdienst, von Musik des Friesauer Posaunenchores und der Erfurter Band "Blind Chicken" untermalt. "Wir haben für das Treffen im Herbst schon mehrere Anmeldungen zur Taufe", verkündete der Pfarrer erfreut.

Die Vielfalt, die Pfarrer Zierold im Gottesdienst beschrieben hat, machte das gesamte Wochenende aus. Trotz des schlechten Wettes waren bereits am Sonnabend etwa 215 Personen auf 154 Motorrädern gemeinsam zur großer Fahrt in der Region unterwegs.

Fast ebenso viele machten sich auch am Sonntag Mittag zu einer abschließenden Ausfahrt auf. Immer wieder trübte Regen das Treffen, das für manchen wegen des langen Wochenendes schon am Mittwoch in Friesau begonnen hatte, aber die Stimmung war wie bei den früheren Veranstaltungen faszinierend.

08.05.2005

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